Wer seine Stereoanlage oder seinen Fernseher mit Bluetooth nachrüsten möchte, braucht einen passenden Adapter. Wir erklären die Unterschiede und decken Schwachstellen auf.
In diesem Vergleichstest stellen wir drei Bluetooth-Sender und zwei kombinierte Sender und Empfänger der Firmen Elegiant (Testbericht) , Gespert (Testbericht) , Mpow (Testbericht) , Taotronics (Testbericht) und Teufel (Testbericht) gegenüber.
Das Beste gleich vorweg: Die Klangqualität aller von uns getesteter Bluetooth-Adapter ist gut bis sehr gut. Der wiedergegebene Sound unterscheidet sich nicht von Geräten mit bereits ab Haus integrierter Bluetooth-Schnittstelle.
Unterschiede zur Übertragung per Kabel gibt es trotzdem. So tritt bei den Empfängern immer ein leichtes Hintergrundrauschen auf. Dieses ist aber nur bei hoher Lautstärke zu hören und stört nicht, wenn Musik abgespielt wird.
Der zweite Punkt ist die maximale Lautstärke bei der Wiedergabe. Diese ist bei der nur bei den Geräten von Gespert und Taotronics nahezu unverfälscht. Der Empfänger von Elegiant spielt die Musik ein Stück lauter aus, als es ohne den Adapter der Fall ist. Bei den Empfängern von Mpow und Teufel ist die Lautstärke allerdings merklich reduziert. Am heftigsten ist das beim BT-Link von Teufel der Fall. Hier liegt die ausgegebene Lautstärke deutlich unter der normalen Lautstärke.
Alle fünf getesteten Adapter lassen sich ohne Aufwand mit unseren Smartphones, Tablets oder Notebooks verbinden. Im Falle des GSP16 von Gespert muss die Verbindung noch nicht einmal händisch aufgebaut werden: Ein integriertes NFC-Tag macht das Pairing besonders komfortabel. Der automatische Reconnect funktioniert bei allen Geräten zuverlässig. Allerdings nur dann, wenn nicht zwischenzeitlich andere Endgeräte verbunden waren. In diesem Fall ist ein händischer Reconnect notwendig.
Laut einiger Erfahrungsberichte und Leserkommentare, wissen wir allerdings, dass es in vereinzelten Fällen zu Problemen mit bei manchen Geräten kommen kann. In unserem Test mit iPhone 6S, Huawei P20 Pro, Mate 10 Pro und einem Macbook kamen diese Verbindungsprobleme allerdings nicht vor. Auch die von uns verwendeten Bluetooth-Kopfhörer haben alle funktioniert.
Die Bluetooth-Adpater unserer Testreihe sind alle mit einem internen Akku ausgestattet und funktionieren auch unabhängig von einer Stromquelle. Da die meisten Adapter stationär im Wohnzimmer oder dem PKW eingesetzt werden, ist dieser Punkt augenscheinlich nicht kaufentscheidend. Außer im Falle des Adapters von Mpow. Denn hier kommt es beim Netzbetrieb, beziehungsweise beim Laden des Akkus zu Störgeräuschen bei der Übertragung. Die mit Abstand längsten Akkulaufzeiten haben die Modelle von Gespert und Taotronics.
Wer einen Bluetooth-Adapter für seinen Fernseher sucht, braucht ein Gerät mit integrierter Sendefunktion (TX). Diese ist in unserem Testfeld nur in den Adaptern von Gespert und Taotronics vorhanden. Wer möchte, kann so beispielsweise den Fernseher nachrüsten, um ihn mit Bluetooth-Kopfhörern oder -Lautsprechern zu nutzen.
Neben der Klangqualität spielt bei dieser Anwendung vor allem die Verzögerung des Tonsignals eine erhebliche Rolle. Kommt es bei der Übertragung des Audiosignals zu einem Zeitversatz, stört das extrem. Lippenbewegungen und Sound sind dann nicht mehr synchron. Die Adapter von Gespert und Taotronics nutzen deswegen den Codec AptX-Low-Latency . Dieser ermöglicht eine minimale Verzögerung von gerade einmal 32 ms und eignet sich deshalb gut für die Übertragung von Tonsignalen von Multimediainhalten. Doch Vorsicht – neben dem Sender, muss auch der Empfänger mit dem AptX-Low-Latency-Codec arbeiten. Bei billigen Bluetooth-Kopfhörern (Vergleichstest) ohne AptX kommt es zum Teil zu erheblichem Zeitversatz. Wer mit seinen Kopfhörern fernsehen möchte, muss deshalb beim Kauf auf den Codec achten.
Bei Nutzung des Sendemodus gibt es noch eine Besonderheit. Hier macht die Art des verwendeten Kabels einen entscheidenden Unterschied. Ist der Adapter per Klinkenbuchse am Kopfhörerausgang angeschlossen, bleiben die Lautsprecher des Fernsehers stumm. Beim Anschluss über Toslink bleiben die Boxen weiterhin aktiv.
Die von uns getesteten Sender haben eine sogenannte Dual-Link-Funktion verbaut. So kann das Audiosignal des Fernsehers beispielsweise mit zwei unterschiedlichen Bluetooth-Kopfhörern empfangen werden.
Die Empfangsfunktion (RX) haben alle fünf getesteten Adapter an Bord. Das bedeutet, sie empfangen den Sound per Bluetooth und geben diesen per Klinkenbuchse, oder im Falle von Gespert und Taotronics auch per Toslink-Kabel, aus. So lassen sich beispielsweise Stereoanlage, Kabelkopfhörer oder der Aux-In vom Autoradio drahtlos mit Musik vom Smartphone versorgen. Auch hier gilt, nur bei Nutzung des AptX-Low-Latency-Codecs ist die Übertragung des Audiosignals nicht merklich verzögert. Wer diese Funktion nur benutzt, um Musik zu übertragen, kann auf den Codec verzichten. Hier stört ein minimaler Zeitversatz nicht so sehr wie beim Fernsehen.
Bis auf bei Mpow und Teufel ist es mit den Adaptern aus dem Testfeld sogar möglich, zwei Geräte gleichzeitig mit dem Adapter zu verbinden. Das zeitgleiche Abspielen klappt allerdings nicht. Spielt beispielsweise gerade Musik vom Smartphone Nummer eins und es wird eine Wiedergabe auf Smartphone zwei gestartet, überlagert dieses das erste Audiosignal. Abwechselnde Wiedergabe ist problemlos möglich.
Die theoretische Reichweite beträgt bei den meisten Bluetooth-Adaptern circa 10 m. Eine Ausnahme ist das Modell von Gespert. Es ermöglicht deutlich größere Distanzen von bis zu über 50 m im Freien. In Gebäuden ist die Reichweite bei allen Geräten deutlich eingeschränkter. Ein Wechsel von einem Raum in den nächsten ist aber bei allen Modellen möglich. Die kürzeste Reichweite haben die Geräte von Mpow und Teufel. Die größten Distanzen schafft der GSP16 von Gespert.
Das Nachrüsten mit Bluetooth ist einfach, komfortabel und nicht besonders teuer. Wer lediglich seine Musik übertragen will, braucht auch nicht auf den verwendeten Codec zu achten. Ein minimaler Zeitversatz ist hier unerheblich. Kommt es nicht auf lange Batterielaufzeiten an, empfehlen wir den Adapter BTA002 von Elegiant (Testbericht) . Er ist günstig, hat eine gute Soundqualität und geht nicht zu Lasten der maximalen Lautstärke.
Wer seinen Bluetooth-Adapter zum Fernsehen nutzen will, egal ob als Sender oder Empfänger, muss unbedingt auf den des AptX-Low-Latency-Codec achten. Dieser ist zwingend erforderlich, um eine asynchrone Wiedergabe von Bild und Ton zu vermeiden. Wichtig ist hier: Der Codec muss immer auf Sende- und Empfangsseite vorhanden sein. Auf Grund der höheren Reichweite empfehlen wir hier das Modell GSP16 von Gespert (Testbericht) . Wer mit weniger Reichweite klar kommt und sich schnell von Status-LEDs gestört fühlt, sollte zum TT-BA09 von Taotronics (Testbericht) greifen.
- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.